Trübe Aussichten für Gaskunden – 1.000 Euro Mehrausgaben fürs Heizen
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Gaskunden sehen trüben Zeiten entgegen. Fachleute erwarten, dass sich die CO2-Preise dramatisch erhöhen werden. Dadurch könnten bis zu 1.000 Euro Mehrausgaben auf Gakonsumenten zukommen.
Zur Jahreswende sind die CO2–Steuern von 45 Euro auf 55 Euro je Tonne angestiegen. Das verteuert nicht allein den Strom*, auch das Heizen.
Im nächsten Jahr kommt dann die nächste Steigerung: 2026 wird sich die CO2-Abgabe dann zwischen 55 und 65 Euro einpendeln. Aber da kommt noch viel mehr.
Im Rahmen des europäischen Emissionshandelns können dann ab 2027 Emissionszertifikate auf dem Markt gehandelt werden. Und das wiederum kann den CO2–Preis in diesem Land erheblich teurer machen.
Fachleute erwarten 200 Euro je Tonne CO2-Emission
Der Ökonom und Präsident des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Achim Wambach alarmiert in einem Gespräch mit der „Wirtschaftswoche„, dass er aufgrund des Emissionshandels einen CO2–Preis von bis zu 200 Euro je Tonne erwartet.
„Ein mit Gas* heizender 4-Personen-Haushalt müsste mit fast 1.000 Euro teureren Heizausgaben jährlich rechnen„, informiert er.
Wambach steht mit seiner Meinung nicht alleine da. Ebenso Professor Matthias Kalkuhl, Fachmann für CO2-Bepreisung am Mercator-Forschungsinstitut in Berlin, unterstützt seine Auffassung. „200 Euro oder darüber hinaus wären denkbar„, erklärt er gegenüber „tagesschau.de“.
Preisschrecken für Kunden erwartet
Verteuern sich die Preise je Tonne CO2-Emission durch den Handel zu drastisch, kann die EU-Kommission zwar ergänzende CO2-Emissionszertifikate herausgeben und sie damit kurzzeitig billiger machen.
Die Kommission darf dieses Mittel aber nur anwenden, „wenn sich der Preis 2 Monate nacheinander über 45 Euro je Tonne erhöht.
Die Auswirkung dürfte sich aber in der Wirklichkeit im Rahmen halten„, sagte Warmbach. Ansonsten dürfe die Freigabe nur jährlich einmal stattfinden. Denn die Menge der ergänzenden CO2-Emissionszertifikate ist gegenüber der Menge, die sich auf dem Markt befindet, „kaum relevant„. „Der dämpfende Effekt darum beschränkt.„
Ein Großteil der Deutschen ist auf diese Enfaltung nicht eingestellt. Wambach rät daher, den Handel mit Zertifikaten Schritt für Schritt in Umlauf zu setzen, damit die Erhöhung der Preise gebremster vonstatten gehen kann.
Klimageld als Ausweg?
Ein von der Regierung beabsichtigtes Klimageld soll helfen, die wirtschaftliche Belastung der Kunden abzuschwächen. Hierbei sollen die Einnahmen aus den CO2–Steuern erneut an die Kunden zurückvergütet werden.
Die Kalkulation erfolgt dann pro Kopf (pro Person). Diese Vorgehensweise würde insbesondere denjenigen nutzen, die ein Haus mit einer extrem hohen Energieeffizienzklasse, kein Auto oder eine kleine Wohnung besitzen.
Die Fachleute des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) haben die Effekte des Klimagelds detaillierter begutachtet und diesbezüglich Erhebungen angestellt.
Das Resultat: „Klimageld trägt nicht gerade zur Förderung des Zuspruchs zum CO2-Preise bei.“
Weiterführende Links:
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Forscher des ISI und weitere Fachleute plädieren stattdessen dafür, die Lasten, die mit dem Erreichen der Klimaneutralität einhergehen, gleichmäßiger auf alle CO2-Verursacher zu verteilen. Das könnte auch helfen, dass die CO2-Steuer mehr Zustimmung in der Bevölkerung erhält.
Genutzte Quellen:
wiwo.de „Die allermeisten sind auf diese Preise nicht vorbereitet“
tagesschau.de „CO2-Preis – umstritten aber effizient“
(Mit Angaben www.t-online.de/heim-garten/04.01.2025