Stromzähler-Tausch: Was nutzen Smart Meter den Kunden?
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Ab 2025 müssen unter anderem Haushalte mit höherem Strombedarf Smart-Meter-Messgeräte einbauen lassen. Energieanbieter müssen dynamische Strompreise anbieten. Für die Konsumenten kann das – günstig eingesetzt – billiger sein.
Allein im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Flensburg (Kreis Schleswig-Flensburg) sind gemäß Sprecher Peer Holdensen fast 70.000 Stromzähler betroffen, die ab 2025 gegen Smart Meter-Geräte ausgetauscht werden müssen.
„Wir haben mit dem Einbau der modernen Messeinrichtungen bereits angefangen und schon bereits ca. 20.000 Zähler in unserem Versorgungsgebiet installiert„, erklärt er. Man vermutet, alle gesetzlichen Fristen einzuhalten. Die laufen für die Installation der intelligenten Messsysteme Schritt für Schritt bis 2030.
Ähnlich klingt es auf Anfrage von NDR Schleswig-Holstein bei anderen Anbietern im Land: Auch bei den Stadtwerken Lübeck, Kiel und Neumünster sowie bei Netzinhabern wie Schleswig-Holstein Netz sei man hoffnungsvoll – trotz fehlender Fachleute – den angekündigten Zeitplan einzuhalten, den die Ampel-Regierung im Rahmen des Gesetzes zum „Neustart der Digitalisierung der Energiewende“ (GNDEW) vorgibt. Mit den intelligenten Messsystemen sollen auch die Nutzung und Einspeisung der Erneuerbaren Energien wirtschaftlicher werden.
Smart Meter – was steckt hinter dem Ausruck und wer bekommt es?
Smart Meter sind intelligente Messsysteme, die aus 2 Bausteinen bestehen: einem digitalen Zähler und einer Datenschnittstelle, dem Smart-Meter-Gateway. Letzterer kann etwa den Zählerstand selbsttätig an den Anbieter übersenden, und Kunden dürfen aktuelle Strompreise* ablesen.
Während in den nächsten Jahren sämtliche Haushalte im ganzen Land mit digitalen Zählern ausgerüstet werden, besteht eine gesetzliche Verpflichtung für ein Smart-Meter-Gerät lediglich für Haushalte mit einem Strombedarf von oberhalb 6.000 kWh jährlich. Das dürfte etwa auf kleine mittelständische Firmen sowie mehrköpfige Familien zutreffen.
Auch betroffen sind Inhaber von stromerzeugenden Anlagen wie Photovoltaik, die über eine Nennleistung von über 7 Kilowatt verfügen sowie Haushalte mit Verbrauchsanlagen wie einer Ladesäule für Elektro-Autos oder Wärmepumpen.
Wer gesetzlich verpflichtet ist, muss zunächst nichts tun, sondern wird vom Messstellenbetreiber, im Allgemeinen ist das der regionale Netzinhaber, aufgefordert.
Wie teuer ist das für Kunden?
Die Ampelregierung hat die Ausgaben für Kunden begrenzt. Für den reinen Betrieb eines Smart Meter vergüten Kunden zwischen 20 und 50 Euro jährlich.
Gemäß Verbraucherzentrale können aber ergänzende Ausgaben von bis zu mehreren Tausend Euro anfallen, wenn für den Einbau des neuen Messsystems der Zählerschrank umgerüstet werden muss. Dies betreffe hauptsächlich Bauwerke, die vor 1965 errichtet wurden. Hierbei müssen das die Hauseigentümer bezahlen.
Was hat Smart Meter mit dynamischen Strompreisen zu tun?
Ab 2025 müssen Energieanbieter dynamische Strompreise anbieten. Die Preise können sich dann je nach Angebot und Nachfrage im Netz stündlich verändern. Sie richten sich nach dem Strompreis an der Börse, der Netzauslastung und dem Anteil der Erneuerbaren Energien im Netzbereich.
„Smart Meter sind die Technologie, die wir benötigen, um dynamische Tarife einsetzen zu können. Sie erlauben die Abrechnung des Bedarfs auf stündlicher Basis. Das können die alten Stromzähler nicht realisieren„, so Merlin Lauenburg vom digitalen Ökostrom-Versorger Tibber. Konsumenten können also Geld einsparen*, wenn sie den Strom zu Zeiten verwenden, in denen er billig ist.
„Vorrangig Konsumenten, die etwa durch eine Wärmepumpe, ein Elektroauto oder einen Batteriespeicher einen größeren Strombedarf aufweisen, rentiert sich ein Übergang zu dynamischen Stromtarifen„, erklärt Tom Janneck (Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein).
(Mit Angaben www.ndr.de/nachrichten/18.10.2024)
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