Strompreise in der Ferne? Resultat eines Energiefachmanns
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Aufgrund der Energiewende erfährt der Strommarkt in Deutschland derzeit eine auffallend nachhaltige Umgestaltung. Infolge der ausgedehnten Erweiterung der erneuerbaren Energien erhöhen sich momentan die Netzentgelte in zahlreichen Gebieten auch jetzt noch. Aber heißt das gleichzeitig, dass kein Ende der Strompreise erkennbar ist?
Die Höhe der Preise für Strom ist für viele Familien eine Beeinträchtigung. Selbst wenn sich die Strompreise* ab der Energiekrise angemessen entspannt haben, sorgen die Netzentgelte in Deutschland für eine starke Erhöhung der Strompreise.
Mit den Netzentgelten vergüten Stromkonsumenten die Kapitalanlagen der Stromanbieter in erneuerbare Energien. Seitdem mussten damit mehrere Gebiete besonders teure Strompreise hinnehmen, dagegen waren in anderen Gebieten die Strompreise nicht so teuer.
Gerade jetzt vollzieht sich aber eine komplette Umgestaltung des Strommarktes. Das hat zwangsläufig Effekte auf die Strompreise für die vor uns liegenden Jahre.
Strompreis billiger oder teurer? Das meint der Energiefachmann
Der Energiefachmann des Stromversorgers Tibber, Ralf Walther, berichtet gegenüber Merkur, welche Erwartungen wir in unseren Strompreis während der nächsten Jahren setzen dürfen.
Die erheblichen lokalen Unterschiede bei den Strompreisen* sollen schon 2025 vorbei sein. Die Bundesnetzagentur hatte bereits Ende August eine zeitgerechte Richtlinie publiziert, die vorrangig Gebiete mit teuren Netzentgelten durch erneuerbare Energien beanspruchen soll.
Die Anpassung der Netzentgelte legt den Investitionsbedarf einheitlicher auf sämtliche Stromkonsumenten in Deutschland um. Trotzdem können Firmen nicht verhüten, dass Netzentgelte anfangs teurer werden.
„Wir werden vermutlich noch einen geraumen Zeitabschnitt durchmachen, in denen Netzentgelte noch teurer werden. Dadurch müssen dann die Finanzierungskosten für die Erweiterung der erneuerbaren Erzeugunskapazitäten gestemmt werden. Das ist unabdingbar, um das Schlimmste zu überstehen„, betont Walther.
Es zahlt sich aus, dieses Übergangsstadium hinzunehmen. Entgegen der erhöhten Netzentgelte, die Privathaushalte auf jeden Fall zweifellos strapazieren werden. Die Erweiterung der Übertragungsnetze verschlingt im Mittel 3 bis 6 Jahre an Genehmigungs- und Planungszeit.
Für die momentan im Aufbau begriffenen Bauvorhaben vermutet der Energiefachmann mit einer Vollendung im Jahr 2027/2028. Aufgrund dessen steigert sich die Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit des kompletten Stromnetzes in Deutschland. Demzufolge müssen nicht mehr so viele Kraftwerke herunter- oder hochgefahren werden (Redispatching).
Zumal für nicht abgeregelte Anlagen keinerlei Erstattungsbeträge bezahlt werden, fallen die Ausgaben für das Redispatching angemessen. Gemäß Bundesrechnungshof betrugen nur diese Beträge 2024 satte 3,1 Milliarden Euro. Fast das 2-fache von 2017.
Aus diesem Grund ist in diesem Sektor die Sparmöglichkeit extrem lukrativ und könnte auf längere Sicht, neben den geringeren Gestehungsausgaben der erneuerbaren Energien, die höchsten Auswirkungen auf unseren Strompreis bewirken.
Preiszonensplitting ist keine Antwort
Das oft debattierte Preiszonensplitting erkennt Ralf Walther jedoch nicht als „Patentrezept “. Deutschland in unterschiedliche Stromgebiete aufzugliedern, macht die Umgestaltung der Netze in keiner Weise scheller.
Genauso könnte der umgekehrte Fall eintreten, weil auch dieses Vorgehen gewisse Zeitspannen für die Verwirklichung in Anspruch nehmen würde. Der Energiefachmann vermutet fast 3 Jahr für die Umgestaltung eines derartigen Prokekt-Umfangs. Und schon hätten wir 2027 erreicht, ehe weitere Vorzüge der Erneuerung wirksam werden könnten.
Weil schon die Auswirkungen der Erweiterung für Stromnetze in 2027/2028 vorausgesagt werden, dürfte ein Durchbruch nicht frühzeitiger vermeldet werden.
(Mit Angaben www.inside-digital.de/news/22.09.2024)
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