Wird Riester-Rente durch erhöhte Auszahlungen bald einträglicher?
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Die Ampelregierung vertraut auf erhöhte Auszahlungsbeträge aus der Riester–Rente und beabsichtigt eine Neuordnung der privaten Altersvorsorge.
Ab 2002 steht die Riester–Rente* (staatlich geförderte private Altersvorsorge) andauernd im Fadenkreuz öffentlichr Meinungsverschiedenheiten. Aus diesem Anlass stellte kürzich die AfD-Fraktion eine Anfrage an die Bundesregierung.
Die Antwort: Man erwarte in Zukunft erhöhte Summen bei der Auszahlung.
Diese Vorhersage wird dadurch gestützt, dass in der vor uns liegenden Zeit die Menge der Bezieher von Leistungen mit ausgedehnteren Zeitabschnitten der Ansparung anwachsen werde.
Der gegenwärtig zu verzeichnende Auszahlungsbetrag bei der Riester–Rente* beläuft sich auf monatlich 132 Euro.
Riester-Rente: Regierung prognostiziert steigende Auszahlungen
Die Riester-Rente wird trotz dieser in Aussicht gestellten Erhöhungen bei der Auszahlung weiterhin kritisch beurteilt. Das Bundesfinanzministerium stellte der Öffentlichkeit im April 2024 eine Statistik zur Auszahlung der Riester–Rente vor. Diese regte wiederum die Diskussionen an.
2022 wurden an knapp 1 Million Riester–Ansparer im Mittel 1.581 Euro jährlich an Renten ausgeschüttet. Daraus errechnet sich eine ergänzenden Rente von 132 Euro pro Monat, die dazu noch steuerpflichtig ist.
Spezialisten kritisieren die Riester-Rente als nicht genügende Zusatzvorsorge
Gemäß Informationen der Tagesschau kritisieren Spezialisten, dass die Riester-Rente eine nicht genügende Zusatzvorsorge für den Lebensabend abbildet.
Schon vor Rentenstart würden teure Gebühren einen deutlichen Anteil des Kapitals vernichten. Dazu bewertet B. Langenberg (Bürgerbewegung Finanzwende) die hohen Gebühren so:
„Die Ausgaben für Gebühren sind für zahlreiche Riester-Sparer das Hauptärgernis, zumal die Verträge häufig überteuert sind. Schon über einen längeren Zeitraum haben wir Riester–Fondssparpläne und Rentenversicherungen* genauer unter die Lupe genommen. Ergebnis: bei den Riester–Rentenversicherungen: Im Mittel wurde nahezu jeder 4. angesparte Euro von den Kosten verschlungen.
Die Kosten können in Ausnahmefällen gar bis zu 38 Prozent der angesparten Beiträge ausmachen.
Dadurch geht natürlich die Rendite aus den Rentenprodukten steil in den Keller„.
„Von 100 Euro landen somit allein 62 Euro in der Zusatzvorsorge fürs Alter, stolze 38 Euro werden durch Kosten aufgefressen“, erklärt Langenberg.
Gibt es nun eine verbesserte Regelung der Riester-Rente?
Die Ampelregierung meldete eine umfassende Neuregelung der geförderten privaten Altersvorsorge an. Diese Neuregelung soll sich vollinhaltlich an die Ratschläge des Ergebnisberichts der von der Bundesregierung beauftragten Expertengruppe private Altersvorsorge ausrichten, so das Info-Portal Ihre Vorsorge.
Die Expertengruppe hatte 2 Gesichtspunkte zu bewerten: Einerseits sollte beurteilt werden, ob ein öffentlich verwalteter Fonds etabliert werden könnte, der leistungsfähige und billige Angebote für die Altersvorsorge zur Verfügung stellt und im Einzelfall abgemeldet werden darf.
Andererseits sollte die gesetzliche Genehmigung privater Produkte untersucht werden, die lukrativere Renditen als Riester–Verträge* präsentieren.
Diesbezüglich soll eine Neuerung der privaten Altersvorsorge auf eine am bessten leichte, durchsichtige und perfekt zu vermittelnde private Altersvorsorge abzielen.
Riester-Produkte demnächst: leicht verständlich, durchsichtig und perfekt zu erklären
Als Ergebnis soll ein zertifiziertes, für die Förderung geeignetes Depot für die zusätzliche Altersvorsorge, eingerichtet werden, das in Fonds bwz. sonstige brauchbare Anlagegruppen ohne Garantie auf Beitragserhaltung investiert werden darf. Das ganze dann fähig zur Förderung, damit Zuschüsse vom Staat erreichbar sind.
Plus Zertifizierung, damit bestimmte Normen oder Ansprüche gewährleistet sind und öffentlich gültig sind. Achtung: Es soll nicht garantiert werden, dass die angesparten Beiträge komplett bestehen bleiben. Dadurch bleibt das Wagnis von Wertverlust bestehen.
Die beabsichtigten Neuerungen haben als Ziel, die Produkte „leicht verständlich, durchsichtig und perfekt erklärbar“ auszustatten. Gleichzeitig soll der Übergang zu einem geeigneteren Produkt immer und bei kleinem Kostenaufwand machbar sein.
(Mit Angaben www.merkur.de/04.08.2024)