Rentenversicherung steht 2027 vor der Pleite – Effekt für Rente
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Nach dem Aus der Ampel–Koalition hat die Deutsche Rentenversicherung ein Ergebnis formuliert. Sie verlangt von der neuen Bundesregierung, rasch aktiv zu werden, um eventuelle Durststrecken zu umgehen.
Das Fiasko der Ampel-Koalition hat auf die Rente keine direkten Auswirkungen. Das erklärt die Deutsche Rentenversicherung (DRV).
Alles in allem das Missglücken des Rentenpakets II, das jetzt schließlich beendet wird, habe vorerst keine einschneidenden Auswirkungen für die DRV.
Es gebe keine Neuregelungen bei den Rentensteigerungen 2025, voraussichtlich wird es auch 2026 noch keine Auswirkungen zeigen. Darüber informierte der Vorsitzende des Bundesvorstands der DRV.
Ampel-Scheitern und die Auswirkungen auf die Rente
„Die Deutsche Rentenversicherung gehe einer Zahlungsunfähigkeit entgegen“, erklärt Gunkel. „Die sich im Laufe des Jahres abzeichnende Bonität der Rentenversicherung ist indessen gegenwärtig noch genügend zuverlässig„.
Jedoch bereits 2027 könnte die Rentenversicherung im Herbst begrenzt nicht imstande sein, aus eigenen Finanzmitteln die Renten auszuzahlen.
„Das darf keineswegs passieren“, alarmiert Alexander Gunkel. Die folgende Bundesregierung solle hier frühzeitig aktiv werden, ehe es generell zu einer Debatte um eine Zahlungsunfähigkeit der DRV kommt.
Und genau das geschieht jetzt in der Pflegeversicherung: Durch ausbleibende Neuregelungen ist Anfang Oktober 2024 die Nachricht an die Öffentlichkeit gedrungen, dass die Pflegekasse im Februar vor der Pleite steht.
Zur Unterbindung der Zahlungsunfähigkeit hat Gesundheitsminister Lauterbach aus diesem Grund eine Anhebung der Beiträge um 0,2 Prozent auf 3,6 Prozent für Eltern und 4,2 Prozent für Kinderlose vereinbart.
Das hat ebenso Auswirkungen für Rentner, die im Juli 2025 zum ersten mal teurere Pflegebeiträge bezahlen müssen.
Rentenversicherung hat noch viel Zeit – neue Regierung muss Neuregelungen für die Rente vereinbaren
Eine derartige Schieflage in der Rentenkasse ist noch zu umgehen. Etwa, indem die neue Bundesregierung nicht zur Wiederherstellung des Bundeshaushalts die Zuwendungen an die Rentenversicherung verringert.
In den letzten 3 Jahren hat die Ampel-Regierung 4-mal eine Verringerung an den Zuwendungen zur Rentenversicherung vereinbart.
Alles in allem sind der Rentenversicherung damit ungefähr 10 Milliarden Euro durch die Lappen gegangen, Geld, das sie bestimmt gerne für weitere Vorhaben eingesetzt hätte.
In der Tat wird die 4. Verringerung wohl nun, mit dem Koalitions-Aus, nicht mehr umgesetzt werden. Sie war bekanntlich im Haushalt 2025 bzw. der Finanzplanung bis 2027 und im Rentenpaket II eingeplant und hätte zusammen 2,8 Milliarden Euro ausgemacht.
„Wenn das vorschnelle Aus dieser Amtszeit bewirkt, dass die Verringerungen der Bundeszuwendungen durch das Rentenpaket II und das Haushaltsbegleitgesetz wegfallen, käme uns das extrem entgegen“, so Gunkel.
„Verringerungen heißen, dass die Bezahler der Beiträge an die Rentenversicherung für die geamte Gesellschaft umfassede Vorhaben bezahlen, anstelle dass sämtliche Steuerzahler daran teilnehmen werden“, informierte die Vorsitzende des Bundesvorstands der DRV, Anja Piel.
Ein Muster liefert der Grundrentenzuschlag: Den bekommen Rentner, die eine Vielzahl an Jahren beruflich tätig waren, jedoch dafür lediglich ein geringes Einkommen erzielt haben – und demzufolge eben eine extrem kleine Rente beziehen.
„Bis ins Jahr 2027 wird der Grundrentenzuschlag tatsächlich lediglich von den Beitragszahlenden getragen“, so Piel.
Rentenkasse verlangt von neuer Regierung mehr Glaubwürdigkeit
Darum verlangt die DRV von der neuen Bundesregierung mehr Glaubwürdigkeit und so rasch wie nur möglich Beschlussfassungen weiterer Reformvorhaben.
„Die gegenwärtig noch bestehende Rücklage der Rentenversicherung wird auf das Minimum zurückgehen und der Beitragssatz erheblich steigen.
Darum wird es umso notwendiger sein, dass die kommende Regierungskoalition, die für die gesetzliche Rentenversicherung, aber auch für die ergänzende Altersvorsorge erforderlichen Neuregelungen so früh wie nur möglich einfädeln und unpassende Entscheidungen unterbindet“, erklärt Alexander Gunkel.
(Mit Angaben www.merkur.de/15.11.2024)