Mobilfunk: Deutsche Smartphone-Tarife sind gigantisch
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Netzbetreiber platzieren ständig anwachsendes Datenaufkommen. Gemäß dem Vergleichsportal Verivox wird damit eine Strategie verfolgt, um Anwendern große Kosten verursachende Smartphone–Tarife* zum Kauf anzubieten.
Derzeitige Mobilfunk–Tarife von 1&1, O2, Vodafone und Telekom umfassen drastisch größere Datenaufkommen als der Großteil der Anwender gebraucht.
Gemäß einer Untersuchung des Vergleichsportals präsentieren die Handy–Tarife der Netzbetreiber fast das 7–fache an Inklusiv-Datenaufkommen wie Anwender im Monat beanspruchen. Dazu gibt Verivox nachstehende Werte bekannt.
Ein Handy–Tarif der Netzbetreiber in Deutschland stellte 2019 im Mittel 9,49 Gigabyte (GB) zur Verfügung. Pro Anwender belief sich der mittlere Datenkonsum auf 2,5 GB.
Ein Handy-Tarif der Netzbetreiber in Deutschland stellte 2024 im Mittel 44,60 GB zur Verfügung. Pro Anwender belief sich der mittlere Datenkonsum am Ende auf 6,6 GB.
Folglich haben sich die Datenanhäufungen in den vergangenen Jahren dratischer erhöht als der Konsum der einzelnen Anwender.
Gemäß der Untersuchung steigerte vorrangig Telefónica Deutschland in den abgelaufenen 2 Jahren das Datenaufkommen bei den Smartphone-Tarifen extrem. Bei den Tarifen von O2 steht das mittlere Datenaufkommen derzeit bei 85,43 GB; 2022 waren es noch im Mittel 38,60 GB.
Netzbetreiber platzieren absichtlich gigantische Datenanhäufungen
Nach Einschätzung des Vergleichsportals bewirke die „hochgezüchtete Tarifpalette“ der Netzbetreiber eine Preisexplosion im gesamten Mobilfunksektor: „Dadurch wird eine eindeutige Strategie verfolgt. Je mehr Datenaufkommen ein Tarif beinhaltet, desto kostspieliger kann dieser zum Kauf angeboten werden. Aber zahlreiche Personen brauchen überhaupt kein gigantisches Datenvolumen.„
Zahlreiche Anwender wären besser dran, mit einem Discounter einen billigen Tarif *zu vereinbaren. Das bringt erhebliche Sparmöglichkeiten mit sich, so Verivox.
Aber speziell Anwender, die ein Smartphone mit einem Mobilfunk Tarif* anschaffen wollen, würden das Angebot eines Netzbetreibers bevorzugen. Gerade hier suchen sie sich oftmals einen große Kosten verursachenden Mobilfunktarif aus, um die einmalige Bezahlung nach Möglichkeit klein zu halten.
OECD gibt einen größerem Datenkonsum pro Monat an
Dagegen ist ein Wert der Verivox–Untersuchung krtitisch zu beurteilen. Das Vergleichsportal gibt einen mittleren Konsum von 6,6 GB an und stützt sich dabei auf eine statistische Auswertung des VATM aus 2023.
Demgegenüber existieren jedoch anders gelagerte Angaben. Gemäß OECD belief sich 2023 der mittlere Datenkonsum in Deutschland auf 9,9 GB.
Ungeachtet dieser Angaben macht das Vergleichsportal eine generelle Tendenz deutlich. Derzeitige Smartphone–Tarife* sind bezüglich des Inklusiv-Datenaufkommens ungeheuer hochpreisig.
Käufer, die sich etwa für einen Tarif M (mittlerer Tarif bei Netzbetreibern) aussprechen, bekommen monatlich 20 GByte und darüber hinaus. Das übertrifft erheblich den mittleren Datenkonsum.
Und diese Tendenz wird sich nach und nach erhärten. In der Verivox-Untersuchung vom Juli 2024 sind nicht die am 1. August 2024 an den Start gegangenen verbesserten Tarife der Telekom enthalten. Ab 26. September 2024 präsentiert ebenso Vodafone in den Giga-Mobil-Tarifen zusätzlich Inklusiv-Datenaufkommen.
(Mit Angaben www.golem.de/news/18.09.2024)