E-Autos: Starker Rückgang bei Tesla-Neuzulassungen
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Im deutschen Markt für Elektroautos gerät Tesla weiter ins Hintertreffen. Nach neuesten Informationen wurde die ehemals beherrschende Auto-Marke mittlerweile von BMW und VW abgeschüttelt.
Nach derzeitigen Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) landen die Amerikaner 2024, hinter BMW und VW, auf dem dritten Platz. Der Konzern hatte in 2022 und bis Mitte 2023 bei den Neuzulassungen von reinen Elektroautos (Batterieantrieb) in Deutschland die Nase ganz weit vorn. Ebenso in den anfänglichen Monaten 2024 begann Tesla relativ erfolgreich, aber mittlerweile zeigt sich ein anderes Bild.
Nach dem Berichtsstand vom Oktober erreicht BMW 33.167 Neuzulassungen bei rein batteriebetriebenen E-Autos (BEV) in 2024 und hängt damit Tesla mit seinen 31.461 Neuzulassungen spürbar ab.
Mit 49.234 Elektroautos belegt ganz eindeutig VW den ersten Platz. Dagegen sehen Tesla und VW im aktuell schlechter werdenden Markt für Elektroautos erheblich unzufriedener aus als noch in 2023.
Die Schwerpunkt-Marke des VW-Konzerns hatte schon früher rund 9.400 BEVs mehr verkauft als derzeit, Tesla hingegen 23.300. Allerdings ist BMW in seinem heimischen Absatzmarkt momentan auf Expansionskurs und ist in der Jahresgegenüberstellung mit 6.600 Autos erfolgreich.
Ehemals war die Marke erstklassig
Auf jeden Fall ist Teslas Model Y in 2024 nach wie vor das am häufigsten zugelassene E-Auto in Deutschland. Seine Werte gehen aber stark in den Keller. Das betrübt Tesla, denn das E-Auto kommt auf rund 80 Prozent der Neuzulassungen dieser Marke. Bei VW und BMW sind die Neuzulassungen indessen kräftiger auf unterschiedliche Modelle verteilt.
Martin Fassnacht, Professor für Strategie und Marketing an der Düsseldorfer Wirtschaftshochschule WHU, erkennt bei Tesla auch eine Prestigeproblematik.
Der ausschlaggebende Knackpunkt sei, dass Tesla keine einzigartigen Besonderheiten mehr aufzuweisen habe. „Ehemals war die Marke erstklassig, das Handy auf 4 Rädern.“ Mittlerweile hätten die deutschen Autobauer jedoch an Boden gutgemacht und präsentieren ausgefeilte Optionen.
„Ergänzend kommt in Deutschland noch obendrauf, dass das Imageproblem von Elon Musk die Marke in Mitleidenschaft zieht. Die Leute wollen keinesfalls mit ihm in Verbindung gebracht werden„, erklärt Fassnacht.
Das hält mögliche Käufer zurück. Hier wären sowohl die Unterstützung von Donald Trump als auch der Start der Plattform X (vormals Twitter) relevant. „Sollte Musk in der Trump–Regierung eine bedeutende Aufgabe übernehmen, dürften sich die Probleme noch verhärten.„
Neuzulassungen im Oktober: Der Golf hat die Nase vorn
Die Zulassungen im Oktober belegen, dass der Skoda Enyaq mit 3.312 Einheiten die Start-Position bei den Neuzulassungen für Elektroautos bekleidet. Tabellenerster bei sämtlichen in Deutschland abgesetzten Autos ist aber der VW Golf:
Er gewinnt extrem durch das erhöhte Interesse an Neuwagen und bekleidet mit 7.015 Einheiten im Oktober den Rang als beliebtestes verkaufte Auto von seinem Markenbruder Tiguan (6.657 Einheiten) zurück.
Zu den Siegern des Monats gehörte auch der Opel Corsa, der nach einem Zuwachs von nahezu 30 Prozent den Top–Rang in der Kleinwagenklasse mit 4.847 Einheiten besetzte und den Mini abhängte.
Der VW Passat beherrscht die Mittelklasse (3.720 Autos), die Obere Mittelklasse wird von der Mercedes E-Klasse (3.209 Autos) bestimmt. Bei den Plug-in-Hybriden hängte der Volvo XC60 mit 1.523 Einheiten die Mercedes E-Klasse ab.
Im Oktober gab es zusammen 231.992 Pkw-Neuzulassungen, ein Zuwachs von 6 Prozent mehr gegenüber dem Vormonat.
Genutzte Quellen:
Mit Angaben der Nachrichtenagenturen dpa und SP-X
KBA-Presseinformationen
(Mit Angaben www.t-online.de/mobilitaet/08.11.2024)