Wann lohnt sich ein dynamischer Stromtarif bei deinem Versorger
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Ab 2025 haben Energieanbieter die Verpflichtung, ihren Kunden einen dynamischen Stromtarif bereitzustellen. Er ist unmittelbar mit den Strompreisen an der Börse verknüpft.
Sämtliche Konsumenten können sich selbstbestimmt dafür entscheiden. Ab wann sich das bezahlt macht, kannst du hier lesen:
In Deutschland präsentieren längst viele Energieanbieter Tarife, die unmittelbar mit den Börsen-Strompreisen verknüpft sind. Dieser dynamische Stromtarif kann von Nutzen sein, ist aber auch mit ungewissem Ausgang.
Holger Rohde von der Stiftung Warentest beschreibt in einer Abhandlung der Tagesschau, dass sich diese Preise an der europäischen Strombörse „EPEX Spot Markt“ um einige Cent verändern und im Extremfall negativ werden können. Soll heißen: Der Strom ist dann und wann umsonst.
Nutzen dynamischer Tarife
Gegenüber den gängigen Tarifen sind bei dynamischen Tarifen keine starren Arbeitspreise vorgesehen.
Gängige Tarife bestehen aus einem starren Arbeitspreis und einem festgelegten Grundpreis.
Bei dynamischen Tarifen sind die Preise veränderlich und gleichen sich jede Stunde an die gegenwärtige Marktsituation an. Dadurch bietet sich den Kunden die Chance, durch clevere Planung ihres Strombedarfs, eine Menge Geld zu sparen.
Vorgehensweise zur Kostenreduzierung
Durch das Verlegen von stromintensiven Tätigkeiten während kleinerer Nachfrage, wie am Wochenende oder in den Nachtstunden, dürfen Kunden ihre Energieausgaben kräftig verringern. Rohde betont, dass derartige Angleichungen dagegen technische Erfordernisse voraussetzen.
Holger Rohde: „Du benötigst die technische Ausrüstung mit einem Smart Meter, um generell bemessen zu können, wann du welche Menge an Strom konsumierst.“
„Smart Meter“ sind digitale Stromzähler, welche Informationen des Konsums abspeichern, und auch geschützt an den Messstelleninhaber übertragen.
Einsparmöglichkeit durch dynamische Tarife
Gemäß Rohde könne die Anwendung dynamischer Tarife die Ausgaben für wiederkehrende Tätigkeiten im Haushalt (etwa Geschirrspüler oder Waschmaschine) verringern.
Hauptsächlich beim Aufladen von E–Autos können bei einer Fahrleistung von 10.000 bis 15.000 km pro Jahr bis zu 150 Euro gespart werden.
Der Fachmann erklärt dagegen auch, dass Konsumenten immer Grundgebühren und zusätzliche feste Ausgaben bezahlen müssen, auch wenn der Börsenstrompreis negativ wird.
Wagnisse und wie du sie umgehst
Hinter den Möglichkeiten zur Einsparung lauern ebenso Wagnisse. „Sollte aus beliebigen Ursachen heraus der Strompreis steigen (z.B. Krisen), dann wird er auf alle Fälle unverändert weitergegeben. Dann sollte man diesen Vertrag rasch wieder beenden“, alarmiert Rohde.
Dynamische Tarife haben immer wieder lediglich kurze Kündigungsfristen, was in derartigen Situationen nützlich sein kann. Dagegen könnte es in so einer Ausnahmesituation nicht ganz so einfach sein, noch einen billigen Vertrag ausfindig zu machen.
Was für dich wichtig ist:
- Dynamische Stromtarife sind an den EPEX Spot Markt geknüpft. Dadurch verändern sich die Strompreise jede Stunde durch das Verhältnis Angebot zu Nachfrage. Sie können ebenso ins Negative fallen.
- Kunden können durch clevere Konsumgewohnheiten, begünstigt durch die Anwendung von Smart Metern, ihre Stromzahlungen enorm reduzieren.
- Trotz der Chancen von Einsparungen trägt ein dynamischer Stromtarif auch Wagnisse in sich, vorrangig in Krisenlagen, weil teure Strompreise unmittelbar an die Konsumenten durchgereicht werden und zügiges Tätigwerden erforderlich ist.
(Mit Angaben www.focus.de/01.09.2024)
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