Neue Bestmarke: So lange war Strom in Folge noch nie umsonst

Deutschlands Stromnetz erzielte einen neuen Höchstwert an Solarstrom*. Danach fiel der Strompreis an den Märkten länger unter den Nullwert als jemals vorher.

Für eine Zeitspanne von 5 Stunden durftest du Strom abwärts null Euro aus dem Netz „abgreifen“. Aber es konnten längst nicht sämtliche Stromkonsumenten diesen Vorteil nutzen.

In Deutschland erreichte Solarstrom am 29. Juli 2024 einen neuen Höchtwert. In den Mittagsstunden erzeugten Photovoltaik–Anlagen im gesamten Bundesgebiet zusammen 48.681 MWh Strom.

Gewöhnlich werden derartige Bestmarken eigentlich im Frühling erreicht. Dann strahlt die Sonne gleichermaßen, jedoch nicht so extrem heiß wie in der Sommerzeit.

Aufgrund extremer Sommertemperaturen kränkelt die Leistungsfähigkeit der Solarmodule; im Frühling entfällt diese Beeinträchtigung.

Als Folge der weiter ausgebauten Solar-Reichweiten lässt dieser Sommer einen gegensätzlichen Effekt erwarten.

Kräftiger Kapazitätszuwachs bewirkt zuätzlichen Ertrag

Gegenüber der Sommerzeit in 2023 dürfte der Ertrag an Solarstrom in Deutschland um 34 Prozent ansteigen. Ein bemerkenswertes Signal dafür, in welchen Größenordungen Photovoltaik-Anlagen ab 2023 an das deutsche Stromnetz angebunden wurden.

Aufgrund der enormen Zurverfügungstellung von Solarstrom* bleiben auch über lange Zeit hinweg verabredete Verträge erheblich billiger.

Eine wachsende Anzahl der kostspieligen fossilen Energieträger werden durch massiv billigere Erneuerbare ausgewechselt.

Gleichzeitig stellen sich dadurch mehrere Schwierigkeiten in den Weg. Bei auffallend ausgiebiger Stromherstellung durch Erneuerbare (Solar– oder Windkraft) ist das Stromnetz oftmals unterlegen.

Die Größenordnungen reichen nicht aus, um den kompletten erzeugten Strom einem Abnehmer zu übergeben. Die Folge: Bei den in Deutschland stattfindenden Day–Ahead–Auktionen (stündlich) gibt es immer öfters negative Strompreise.

5 Stunden Gratis-Strom bleibt keine Ausnahme

Am 29. Juli 2024 (11 -16 Uhr) trat genau dieser Fall ein. Für unter null Euro je MWh durfte geschlagene 5 Stunden Strom bezogen werden. Bei Day–Ahead–Auktionen ist der Strompreis mit im Mittel 71,62 Euro je MWh erheblich teurer.

Konsumenten, die einen dynamischen Strompreis gebucht haben, dürfen den Strom auch gratis oder sogar unterhalb der Schwelle von null Euro einkaufen. Wenn du deinen Strombedarf in Zeitphasen legen kannst, in denen sich der Strom abwärts dieser Werte bewegt, kannst du zum einen mächtig viel Geld einsparen.

Zum anderen kannst du am Bezug von Strom sogar mitverdienen. Beispielsweise wenn du einen im Haus befindlichen Stromspeicher oder ein Elektro-Auto* in diesen Zeitspannen auflädst.

Dennoch ist das nicht in jedem Fall realisierbar. Ein Großteil der Personen geht morgens früh aus dem Haus und kommt erst abends spät von der Arbeit zurück. Aber ausgerechnet in der Mittagszeit strahlt die Sonne am kräftigsten und demzufolge ist der Strompreis dann am billigsten*.

Als zweckmäßig erweist sich hier immer eine smarte Steuerung des Konsumverhaltens. So erlauben etwa Waschmaschinen, den Waschvorgang ab einer festgelegten Zeit zu starten (Timer–Funktion).

Dadurch kannst du eine Menge Geld sparen, wenn du vorab einschätzen kannst, wann der Strom am billigsten* ist. Ebenso kannst du das Aufladen* einer Powerstation oder eines Stromspeichers mit Unterstützung eines smarten Steuergerätes von außerhalb organisieren.

Auf lange Sicht kann Energiesparen mit vorsorglicher Strategie bequemer machbar sein als in den letzten Jahren. Vor allem, weil die Zeitabschnitte mit Negativ-Strompreisen auf dem Energiemarkt mehr werden dürften.

(Mit Angaben www.inside-digital.de/31. Juli 2024 und Quellen: Finanzmarktwelt