Gaspreise-Check: Hier zahlen Familien in Sachsen-Anhalt sehr viel
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Die Heizsaison beginnt und die Gaspreise* in Sachsen-Anhalt differieren extrem. Familien müssen gebietsabhängig verschieden teure Energie–Ausgaben stemmen. Erfahre hier, weshalb es diese Preisdifferenzen gibt und wie du Heizkosten einsparen kannst:
Langsam zieht nun der Herbst ins Land. Wenn die Außentemperaturen fallen, dann fängt die neue Heizperiode an. Jetzt gilt es wieder, die passende Einstellung am Thermostat zu finden und die Heizkörper ihrer Bestimmung zu übergeben.
(H2) Preislawine: Gaskosten in unterschiedlichen Gebieten
Das Heizen ist in den letzten Jahren dagegen kostspieliger geworden. Eine Ursache dafür ist auch die beendete Gasbelieferung aus Russland zu uns nach Deutschland.
Um wie viel teurer das Heizen in Sachsen–Anhalt wurde, ist unter den Landkreisen enorm unterschiedlich. Besonders die Landkreise im Süden des Landes müssen erheblich mehr ausgeben als jene im Norden. Das belegt eine Beschreibung des Spiegels, die sich auf die aktuellsten Angaben des Vergleichsportals Verivox* stützt.
Gaspreise in Sachsen-Anhalt in der Übersicht
Kosten für Gas bei einem Bedarf von jährlich 20.000 kWh für eine 4- bis 5-köpfige Familie im 1-Familienhaus:
- Anhalt-Bitterfeld: 2.847 Euro
- Saalekreis: 2.639 Euro
- Harz: 2.535 Euro
- Burgenlandkreis: 2.481 Euro
- Halle (Saale): 2.445 Euro
- Salzlandkreis: 2.411 Euro
- Mansfeld Südharz: 2.405 Euro
- Dessau-Roßlau: 2.306 Euro
- Wittenberg: 2.279 Euro
- Magdeburg: 2.149 Euro
- Stendal: 2.089 Euro
- Jerichower Land: 2.040 Euro
- Börde: 1.993 Euro
- Altmarkkreis Salzwedel: 1.960 Euro
Zur Orientierung dieser Werte muss angemerkt werden, dass die endgültigen Gaskosten, die eine Familie begleicht, wegen mehrerer Einflußgrößen enorm differieren können. An erster Stelle, ob es sich um Singles oder eine 4- bis 5-köpfige Familie handelt. Je kleiner die Zahl der Mitbewohner, desto billiger sind ebenfalls die Gaspreise.
Zusätzliche Einflußgrößen sind die räumlichen Voraussetzungen: Lebt man in einem 1-Familienhaus oder in einer Mietwohnung (Mehrparteienhaus). Auch die Dämmung des Gebäudes hat Auswirkungen darauf, welchen Betrag der Haushalt für Gas ausgeben muss.
Preisunterschiede zwischen 2019 und 2024
Vor der Gaspreiskrise und der Corona-Pandemie 2019, waren die Preise für Gas schließlich erheblich billiger. In Anhalt-Bitterfeld etwa vergüteten derzeit etwa Familien für jährlich 20.000 kWh Gas im Mittel 1.351 Euro.
Die Differenzen unter den Landkreisen im Süden und denen im Norden gab es damals bereits, wenngleich die Gaspreiskrise diese abermals steigerte.
Wie entstehen diese Differenzen?
Der Spiegel liefert dazu verschiedene Interpretationen. Demnach sei es besonders eine Einflußgröße, wie die entsprechenden Grundversorger Gas für ihre Kunden angeschafft haben. Zahlreiche Versorger würden Gas für einige Monate oder Jahre im Voraus einkaufen.
Folglich wälzen die Versorger, welche eine große Menge Gas zu extrem teuren Preisen beziehen mussten, die überteuerten Preise auf ihre Kundschaft ab. Wer clever zu einem billigen Termin beschafftt hat, kann die gefallenen Preise an der Börse schon zum Teil an seine Kundschaft durchreichen.
Außerdem fallen die Netzgebühren in Regionen mit veralteten und buchmäßig schon lange abgeschriebenen Netzen häufig geringer aus. In Regionen, wo jüngst eine Menge Kapital in die Gasnetze geflossen ist, sind die Gebühren oftmals kostspieliger, zumal die Kosten über die Netzentgelte wieder kompensiert werden sollen.
(Mit Angaben www.mz.de/mitteldeutschland/16.10.2024)
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