Jeder dritte E-Auto-Fahrer wechselt zurück zum Verbrenner
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Ein Drittel der Besitzer von Elektroautos hat sich beim Erwerb eines neuen Kraftfahrzeugs wieder einen Verbrenner gekauft. Eine Ursache liegt im Verlust der Kaufanzeize begründet. Das Institut für Automobilwirtschaft setzt sich bei MDR AKTUELL für erneute Kaufanregungen bei E-Autos ein.
Ein Drittel der ehemaligen Inhaber von E-Autos hat sich beim Kauf eines neuwertigen Autos erneut für einen Verbrennungsmotor ausgesprochen. Das belegt eine Untersuchung der HUK Coburg von knapp 14 Millionen versicherten Fahrzeugen in Deutschland.
Eine bedeutende Ursache für den Rückgang zu den Verbrennern wären die 2023 beendeten Förderungen für E-Autos gewesen, sagt das Versicherungsunternehmen*. Das habe zahlreiche Kunden eingeschüchtert. Eine andere Ursache sei die ausbleibende Grundvoraussetzung zum Aufladen der Batterien.
Lokale Differenzen in der E-Mobilität
Desweiteren belegte die Untersuchung, dass Autoinhaber sich lediglich abwartend für Elektrofahrzeuge enscheiden. Im Juli bis September 2024 wählten lediglich 3,9 Prozent der Privatkäufer ein Elektroauto. Das entspricht einer Erhöhung von 0,1 Prozent gegenüber dem Zeitraum April bis Juni 2024.
Die Wechselrate von Verbrennern hin zu Elektroantrieben unterscheidet sich zwischen den Bundesländern enorm, wie die HUK Untersuchung belegt. In Bayern ist die Rate mit 4,1 Prozent am größten. Thüringen mit 2,3, dann Sachsen mit 2,1 und Sachsen-Anhalt mit allein 1,9 Prozent bilden die Schlusslichter.
Die Untersuchung beweist, dass fast immer in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt die Leute ein deutliches Misstrauen gegenüber Elektroautos hegen. In Thüringen und Sachsen beurteilen 56 Prozent der Umfrageteilnehmer Elektroautos minderwertig bzw. als nicht so willkommen. Die Quote steht in Sachsen–Anhalt dagegen bei 59 Prozent.
Eine flankierende Erhebung der Kfz-Versicherung* zeigte, dass nur 17 Prozent der Umfrageteilnehmer beabsichtigen, in den kommenden 2 Jahren ein Elektroauto anzuschaffen.
Wirtschaft und Politik verlangen Anregungen für E-Autos
Das Institut für Automobilwirtschaft (Baden-Württemberg) unterstützt zusätzliche Kaufanregungen für Elektro–Autos.
Direktor Stefan Reindl gegenüber MDR AKTUELL: dabei handle es sich nicht allein um die Unterstützung der Automobilindustrie. Vielmehr solle die Absicht der Klimaneutralität ganz oben auf der Prioritätenliste stehen.
Das dürfte lediglich mit einer großen Anzahl an Elektro–Autos erreichbar sein. Der Übergang zu Elektroantrieben komme fatalerweise schleppender voran als geplant.
Der Bundeswirtschaftsminister Habeck verlangte eine zügige Beschlussfassung im Bereich der Ampel-Regierung. Der SPD-Vorstand hatte sich hinsichtlich der Bundestagswahl für eine nochmalige Kaufanregung für Elektro-Autos eingesetzt.
(Mit Angaben www.mdr.de/nachrichten/15.10.2024)
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